Nüsslisalat
Valerianella locusta
Nüsslisalat, Feldsalat oder Ackersalat ist eine einheimische Pflanze, die auch heute noch wild vorkommt und früher ausschliesslich besammelt wurde. Eine Kultivierung ist erst ab etwa 1700 belegt, kommerzieller Anbau erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts. Es ist eine Pflanze, die ausschliesslich im Herbst, Frühling und Winter genutzt wird, da sie bei hohen Sommertemperaturen nicht keimt. Sie wird daher im März und April sowie von August bis September ausgesät. Nüsslisalat ist sehr gut geeignet, um im Winter das ungeheizte Gewächshaus oder den Frühbeetkasten zu begrünen und beliefert uns in der kalten Zeit mit wertvollen Vitaminen.
Ich säe Nüsslisalat bevorzugt von Ende August bis September auf abgeerntete Beete aus. Die Pflanzen, die noch zu klein sind, um sie schon im Herbst zu ernten, überwintern problemlos und können den ganzen Winter über geerntet werden. Es ist wichtig, nur an frostfreien Tagen zu ernten, da das Erntegut den schnellen Temperaturanstieg vom frostigen Winter hinein in die warme Küche nicht übersteht und matschig wird.
Vom Nüsslisalat lässt sich problemlos eigenes Saatgut gewinnen, indem man einige Dutzend Pflanzen aufstengeln und blühen lässt. Nüsslisalat sät sich auch gerne selbst aus - oft wachsen in irgendwelchen Ritzen die schönsten Pflanzen heran.
Es gibt verschiedene Sorten Nüsslisalat. Unsere Sorte vermehre ich schon so lange, das ich gar nicht mehr weiss, wie sie ursprünglich hiess. Aber irgendwie muss sie sich mal mit einer anderen gekreuzt haben, denn zwischendurch finden sich immer wieder einzelne Pflanzen, die längliche Blätter haben und zu riesigen Stauden heranwachsen (siehe Foto). Was auch immer dies für ein genetischer Streich ist - wir essen sie trotzdem!