• Junge Rosenkohlpflanzen vor Erbsen

    Junge Rosenkohlpflanzen vor Erbsen

Rosenkohl Auslese

Brassica oleracea

Aussaat und Auspflanzen

Rosenkohl wird jeweils im April (je nach Sorte auch erst im Juni) in Saatschalen gesät und im Zweiblattstadium in Multitöpfe pikiert. Bei mir wird der Rosenkohl wie auch die anderen Kohlsorten im Frühling im Gewächshaus angezogen, wofür ich extra ein Gestell gebaut habe, auf dem die Satschalen und Multitopfplatten stehen. Zugegebenermassen ist es ein ziemlich wackliges Gestell und ich muss es jedes Frühjahr wieder flicken (wofür ich auch gebührend ausgelacht werde), aber es ist massgezimmert und erfüllt seinen Zweck wunderbar. Zurück zum Rosenkohl: Nach ein paar Wochen werden die Jungpflänzchen abgehärtet und ausgepflanzt. Das Beet sollte gut mit Kompost und wenn vorhanden auch mit verrottetem Mist versorgt sein, damit der Rosenkohl zügig wachsen kann.

Mischkultur

Da Rosenkohl erst im Mai, vielleicht auch erst im Juni aufs Beet kommt, hat sich bei uns folgene Mischkultur bewährt: Im März wird in der Mitte des Beets eine Reihe Erbsen gesät. "Wunder von Kelvedon" eignen sich hierzu sehr gut, da sie nicht sehr hoch werden (ca 1 m) und früh reif sind. Daneben kommen zwei Reihen Salat. Die Rosenkohlsetzlinge werden dann im Mai (oder Juni) in zwei Reihen neben die Erbsen und zwischen den Salat gepflanzt. Im Juli sind die Erbsen abgeerntet und werden abgeräumt (die Erbsenpflanzen werden abgeschnitten, zerkleinert und als Mulch liegengelassen) - jetzt hat der Rosenkohl das ganze Beet zur Verfügung und kann sich so richtig entfalten.

Pflege

Da Rosenkohl ziemlich hoch werden kann, kann es nötig sein, ihm eine Stütze zu geben - ein in die Erde gerammter Pflock oder Ast, an den er sich anlehnen kann, reicht ihm, man muss ihn nicht mal festbinden. Ausserdem ist Rosenkohl dankbar für Brennelleljauchegaben und eine schöne dicke Mulchschicht. Manchmal wird er von der weissen Fliege geplagt: ich selbst habe aber noch nie etwas dagegen unternommen, denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Rosenkohl (jedenfalls sie Sorte, die ich bevorzuge) so robust ist, dass er gut damit zurecht kommt und auch die Röschen nicht unter den Fliegen leiden. Wen die weissen Wolken stören, die bei jeder Berührung der Blätter auffliegen, kann die Pflanzen mit stark verdünnter Schmierseife spritzen, ich habe aber, wie gesagt, dies noch nie für nötig gehalten.

In manchen Gartenbüchern steht, man solle den Rosenkohl köpfen, wenn er im Herbst noch nicht genügend grosse Rosen gebildet hat. Ich habe dies noch nie gemacht, einfach aus dem Gefühl heraus, dass die Pflanze eine intakte Spitze braucht, um den Winter zu überstehen. Vielleicht bin ich etwas zu sentimental, aber ich mag keinen geköpften Rosenkohl in meinem Garten.

Da Rosenkohl sehr frosthart ist, muss er nicht gegen die Kälte geschützt werden.

Ernte

Geerntet werden die Röschen, die in den Blattachseln sitzen, ab dem ersten Frost den ganzen Winter über, und zwar von unten nach oben. In milden Wintern kann man beobachten, dass die Röschen noch weiter wachsen. Am Schluss, wenn alles abgeerntet ist, kann man auch die Spitze noch ernten und essen. Bei uns bekommen jeweils die Hühner die ganzen abggernteten Rosenkohlpflanzen: sie sind ganz wild darauf und lassen nur die Strünke und Blattrippen übrig.

Samenbau

Wenn man eigene Rosenkohlsamen ernten will, braucht man 12-15 schöne Pflanzen, von denen man nur das untere und das obere Drittel der Röschen ernten darf. Alle anderen Röschen müssen an der im Garten überwinternden Pflanze belassen werden, denn dort bilden sich im folgenden Jahr die Blüten. Blühender Rosenkohl wird sehr hoch und muss unbedingt gestützt werden. Wenn die Schoten, in denen die Samen sitzen, trocken zu werden beginnen, wird der ganze Samenstand abgeschnitten, nachgetrocknet und ausgedroschen. Dies ergibt natürlich Unmengen an Samen, die man niemals alle allein verwenden kann... Dafür sind sie etwa 6 Jahre keimfähig.

Da sich die verschiedenen Brassica oleracea-Arten (dazu gehören u. a. Rotkohl, Weisskohl, Kohlrabi, Broccoli, Federkohl) miteinander verkreuzen können und sie von Insekten bestäubt werden, besser nur eine Art aufs Mal im Garten vermehren!