Hülsenfrüchte
Hülsenfrüchtler (Fabaceae oder Leguminosae), genauer gesagt die Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae), spielen als Eiweisslieferanten eine wichtige Rolle in der menschlichen Ernährung weltweit - man denke dabei nur an die überragende Bedeutung der Sojabohne, oder auch der Linse oder Kichererbse.
Die Hülsenfrüchtler haben eine besondere Fähigkeit: Sie können durch ihre Symbiose mit bestimmten Bakterien Luftstickstoff in ihren Wurzelknöllchen binden und sich so selbst mit Dünger versorgen. Schmetterlingsblütler sind deshalb auch eine gute Vorfrucht für andere Pflanzen, da sie einen Teil des gebundenen Stickstoffs im Boden zurücklassen und anderen Pflanzen zugänglich machen.
Die Familie der Hülsenfrüchtler bestehen aus über 700 Gattungen. Uns interessieren hier vor allem die Gartenbohne (Phaseolus vulgaris), die Feuerbohne (Phaseolus coccineus) und die Erbse (Pisum sativum).
Die Gartenbohne kommt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika, wobei die rankende Stangenbohne die ursprüngliche Varietät ist und die Buschbohne daraus gezüchtet wurde. Es existiert eine unglaubliche Vielfalt verschiedener Gartenbohnen, die im Laufe der Jahrhunderte durch gärtnerische Auslese entstanden ist. Die Pflanzen sind frostempfindlich, deshalb sollte das Saatgut nicht zu früh im Jahr (nicht vor Mai) ausgebracht werden. Buschbohnen werden meist in Reihen gesät, Stangenbohnen kreisförmig um die einzelnen Stangen herum. Stangenbohnen können aber auch an jeder anderen Rankhilfe wachsen, so lange sie nicht zu dick ist.
Die Feuerbohne hat ihren Ursprung in den höheren Regionen Zentralamerikas. Sie ist weniger wärmebedürftig als die Gartenbohne und reift deshalb bei uns auch in höheren Regionen aus, als dies bei der Gartenbohne der Fall ist. Sie keimt bereits, wenn der Boden nur 8-10 Grad warm ist und mag keine heissen Standorte. Ihre Hülsen sind rauh, aber jung geerntet ebenso schmackhaft wie die der Gartenbohnen. Es können aber auch nur die trockenen Samen verwendet werden.
Erbsen dagegen sind einheimisch und zählen zu den ältesten Kulturpflanzen Europas. Sie sind viel weniger kälteempfindlich als Garten- und Feuerbohnen und ertragen oft auch einige Grade Frost. Es gibt auch Sorten, die sich bereits im Herbst aussäen lassen und als Jungpflänzchen überwintern. Meist werden sie aber im März oder April ausgesät.