Tulsi / Heiliges Basilikum
Ocimum tenuiflorum / Ocimum sanctum
"Simply by seeing or touching this tree one can become relieved from all distresses and diseases."
Bhakti-rasamrta-sindhu / Skanda Purana - 3000BC)
Tulsi, das ursprünglich aus Indien stammt und bereits in den vedischen Schriften Erwähnung fand, hat es mir (und unseren Bienen) angetan. Auf den ersten Blick hat es so gar nichts mit dem uns bekannten Basilikum zu tun (erst wenn man die Blüten betrachtet, sieht man die Verwandtschaft): Es ist behaart, riecht ganz anders (irgendwie nach Zimt), ist überhaupt nicht heikel im Anbau und halleluja - die Schnecken verschmähen es!
Anbau
Tulsi wird Ende April an einem warmen Ort in Saatschalen ausgesät und im Zweiblattstadium pikiert. Da Tulsi frostempfindlich ist, erst nach den letzten Frösten auspflanzen. Es wächst gut an sonnigen Stellen im Garten, hat aber auch nichts dagegen, wenn es in einem Topf wachsen muss, zum Beispiel zu Füssen einer Tomatenpflanze. Tulsi wird bei uns etwa 40 cm hoch und wächst buschig. Wir bauen es überall verteilt im Garten als Insektenweide und Teekraut an.
Ernte
Geerntet werden die Triebspitzen kurz vor oder während der Blüte. Ich ernte meist ganze Zweige mit der Schere, dies regt das Wachstum der Pflanze an und lässt sie noch buschiger werden. Aber man kann auch einzelne Blätter pflücken. Wir verwenden das Kraut meist getrocknet - Tulsi ergibt einen wunderbar aromatischen Kräutertee, der sich auch gut mit anderen Kräutern mischen lässt. Im Gegensatz zum gewöhnlichen Basilikum (Ocimum basilicum) verliert Tulsi sein Aroma beim Trocknen nicht.
Saatgut
Möchte man Tulsisamen ernten, lässt man am besten ein paar Pflanzen ungestört wachsen und blühen. Es werden sich viele Insekten einfinden, um sie zu bestäuben. Wenn die Blütenstände von unten her braun zu werden beginnen, schneidet man sie mit der Schere ab, trocknet sie am Schatten und schüttelt die kleinen schwarzen Samen heraus. Sie sollten mindestens vier Jahre keimfähig bleiben.
Wirkung
Soll man den Berichten über die Wirkung von heiligem Basilikum auf unsere Gesundheit Glauben schenken, ist dieses Kräutlein ein wahrer Alleskönner. Es soll krampflösend sein, entzündungshemmend, antibakteriell und -viral, Pilze und Parasiten bekämpfen, Fieber senken, die Abwehrkräfte stärken, antioxidativ, schmerzlindernd, beruhigend und stressmindernd wirken und ausserdem den Blutzucker- und Cholesterinspiegel sowie den Blutdruck senken. In Indien gilt Tulsi denn auch als heilige Pflanze und wird als Devi Tulsi beziehungsweise Devi Tulasi verehrt.