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Paprika, Peperon & Chili

Herkunft und Arten

Alle Capsicum-Arten kommen ursprünglich aus Lateinamerika, wo sie gemäss archäologischen Erkenntnissen seit 3500 v. Chr. kultiviert werden. Als Sammelfrüchte werden die verschiedenen Arten in ihrer Wildform schon länger genutzt, nämlich seit mehr als 10'000 Jahren.

Es gibt 31 verschiedene Arten der Gattung Capsicum, wovon jedoch nur 5 kultiviert werden. Dies sind Capsicum annuum, C. chinense (welche trotz des Namens aus Südamerika stammt), C. frutescens, C. baccatum und C. pubescens. Letztere Art ist die einzige, die sich nicht mit den anderen Arten verkreuzen kann und auch die Art, welche in Europa am wenigsten verbreitet ist. Aufgrund der Verkreuzungsfreudigkeit gibt es auch viele Capsicum-Sorten, die sich nicht schlüssig einer Art zuordnen lassen. Auch von den hier gebräuchlichen Bezeichnungen Peperoni, Paprika und Chili lässt sich nicht auf bestimmte Arten oder Sorten schliessen. Meist werden aber die milden Sorten bei uns als Peperoni, die scharfen als Chili bezeichnet.

Sortenwahl

Die verschiedenen Chili- und Peperonisorten sind unterschiedlich wärmebedürftig. Je nachdem, ob man ein Gewächshaus zur Verfügung hat oder die Pflanzen ins Freiland setzen möchte, sollte man die geeignete Sorte auswählen. Unsere Sorten Zlatni Medal und Sweet Chocolate reifen beispielsweise sehr gut im Freiland ohne jeglichen Schutz aus, der Wärmeliebhaber Naga Jolokia hat aber bereits beim Keimen in der 20 Grad warmen Stube Mühe und reift auch im Gewächshaus nur sehr zögerlich aus. Der Lemon Drop hat gerne wenigstens eine warme Wand im Rücken. Es ist sehr schade, wenn man sich mit der eigenen Aufzucht von Chilipflanzen grosse Mühe gibt und diese dann keine Früchte bringen, deshalb sollte man sich die Sortenwahl gut überlegen.

Aufzucht

Alle Peperoni- und Chilisorten werden bei uns Anfang März im Haus gesät. Allerdings kann man sich überlegen, ob sehr wärmeliebende und langsam keimende Sorten wie Naga Jolokia bereits im Februar ausgesät werden sollen, um ihnen einen Vorsprung zu geben. Wenn die Pflänzchen dann das erste richtige Blattpaar aufweisen, werden sie einzeln in Töpfchen pikiert.

Ausgepflanzt wird nach einer Abhärtungsphase (um Kälteschock und Sonnenbrand zu vermeiden) nach den letzten Frösten im Mai, meist Mitte Mai. Wenn man ein Gewächshaus hat, kann man natürlich schon früher auspflanzen, da dort die Nachttemperaturen nicht so drastisch abfallen.

Nach dem Auspflanzen sollte gut angegossen werden, danach sollte nur noch spärlich gewässert werden. Wir giessen in unserem Garten auch bei Trockenheit praktisch nicht, wir setzen auf eine dicke Mulchschicht (meist aus Heu, da dies in grossen Mengen anfällt) und auf die Fähigkeit der Pflanzen, genügend kräftige Wurzeln auszubilden, um sich die benötigte Feuchtigkeit aus grossen Tiefen zu holen.

Die meisten Capsicum-Pflanzen brauchen eine Stütze, vor allem, wenn sie voller Früchte hängen. Dies kann ein einfacher Stock sein, an dem sie bei Bedarf festgebunden werden.

Ernte und Aufbewahrung

Geerntet werden kann bei uns meist erst im September, dafür bis zu den ersten Frösten. Die Früchte sind reif, wenn sie einen Farbwandel durchgemacht haben - meist von grün zu rot, aber auch von grün zu orange oder gelb oder von schwarzgrün zu rot. Grüne Früchte sind immer unreif, können aber bedenkenlos gegessen werden, da sie anders als Tomaten kein Solanin enthalten.

Dünnwandige Früchte können zur Aufbewahrung getrocknet werden. Sie sind danach - dunkel und trocken aufbewahrt, zum Beispiel in Schraubgläsern - jahrelang haltbar. Dickwandige Früchte eignen sich weniger zum Trocknen, sie können aber - entkernt und gewürfelt - roh eingefroren werden. Grüne Früchte, die vor dem letzten Frost abgeerntet werden, können in flachen Kisten ausgelegt werden und reifen oft noch nach, ausser wenn sie wirklich noch sehr jung sind. Wir essen oft noch im November frische Peperoni, die, wenn auch zum Teil schon ein wenig schrumplig, doch noch um einiges schmackhafter sind als die Hors-Sol-Supermarktware aus geheizten Gewächshäusern.

Samenbau

Die Nachzucht von eigenem Saatgut ist bei allen Capsicum-Arten relativ einfach. Möchte man es richtig machen und qualitativ gute Samen ernten, sind aber ein paar Dinge zu beachten.

An erster Stelle steht die Sortenwahl. Wenn Sie eine Peperoni-Pflanze in einer Grossgärtnerei kaufen und von deren Früchten Samen nehmen, kann es sein, dass die Tochterpflanze im Jahr darauf der Mutterpflanze überhaupt nicht gleicht. In diesem Fall haben Sie eine Hybridsorte erwischt, die man nicht weiterziehen kann. Achten Sie deshalb darauf, nur sogenannt offenabblühende Sorten zu wählen, bei denen die Saatgutindustrie ihre Hände noch nicht im Spiel hatte.

Als zweiter wichtiger Punkt muss beachtet wrden, dass sich die meisten Capsicum-Arten, also auch die verschiedenen Sorten, miteinander verkreuzen können. Ein Sicherheitsabstand von 30m zwischen den verschiedenen Sorten ist ratsam und sollte ausreichen, um sich vor unliebsamen Überraschungen im Jahr darauf zu schützen.

Sechs bis zwölf Pflanzen sollten genügen, um eine gute genetische Breite zu gewährleisten. Natürlich kann man auch von weniger Pflanzen Satgut gewinnen, und für den Eigengebrauch ist das auch kein Problem. Die Gefahr besteht aber, dass die Sorte bei jahrelanger Weiterzucht mit nur wenigen Pflanzen genetisch verarmt. Dies kann beispielsweise dazu führen, dass der Ertrag abnimmt oder die Widerstandsfähigkeit der Sorte leidet.

Samen sollten vor allem von den ersten Früchten genommen werden, da deren Keimfähigkeit am höchsten ist, und nur von voll ausgereiften Schoten. Die Samen werden nach dem Auslösen aus der Frucht getrocknet und kühl und trocken aufbewahrt. Sie bleiben so mindestens vier bis fünf Jahre keimfähig.