• Wieder ausgepflanzte Zwiebeln für die Samenproduktion

    Wieder ausgepflanzte Zwiebeln für die Samenproduktion

  • Zwiebeln in Mischkultur mit Fenchel und Krautstiel

    Zwiebeln in Mischkultur mit Fenchel und Krautstiel

  • Blühende Zwiebel

    Blühende Zwiebel

  • Rechts drei Reihen gesäte Zwiebeln, links eine Reihe Steckwziebeln

    Rechts drei Reihen gesäte Zwiebeln, links eine Reihe Steckwziebeln

  • Aus Steckzwiebel gezogene Zwiebel

    Aus Steckzwiebel gezogene Zwiebel

  • Aus Samen gezogene Zwiebel

    Aus Samen gezogene Zwiebel

Zwiebel Wädenswiler

Allium cepa var. cepa

"Cebolla, luminosa redoma, pétalo a pétalo se formó tu hermosura..."

Pablo Neruda

Aufzucht aus Samen

Die meisten Hobbygärtner ziehen ihre Zwiebeln aus gekauften Steckzwiebeln. Ich ziehe die Aussaat von Zwiebelsamen ungefähr Mitte März direkt auf das Gartenbeet vor. Die schwarzen Samen werden dünn in Reihen von 15-20 cm Abstand in ein mit Kompost gut versorgtes Beet gesät. Das Beet muss in der Folge unkrautfrei gehalten werden, da die zarten Zwiebelpflänzchen sonst dem Konkurrenzdruck nicht standhalten. Auch sollte, wenn die Pflänzchen gut sichtbar sind, auf 8-10 cm ausgedünnt werden. Wir lassen die Zwiebelpflänzchen jeweils etwa 10-15 cm hoch werden und verwenden die überzähligen, die ausgerissen werden müssen, in der Küche. Aus Samen gezogene Zwiebeln werden nicht ganz so gross wie die aus Steckzwiebeln gezogenen, haben aber die ideale Grösse für einen kleineren Haushalt.

Ernte

Im August werden die Zwiebeln bei trockenem Wetter ausgerissen, wenn ihr Laub trocken zu werden beginnt. Danach werden sie an einem geschützten Ort nachgetrocknet. In manchen Gartenbüchern wird geraten, das Zwiebellaub umzuknicken, um eine schnellere Reife herbeizuführen. Ich rate davon ab, da diese Zwiebeln eine Notreife einleiten und weniger gut haltbar sind als solche, welche in ihrem eigenen Tempo ausreifen durften. In einem frostfreien, kühlen Ort aufbewahrt, halten sie sich den ganzen Winter. Kleine Zwiebeln sind besser haltbar als grosse, deshalb die grossen zuerst brauchen! Auch gibt es immer solche, deren Zwiebelhals nicht ganz zu trocknen vermochte. Diese zuallererst brauchen, sie beginnen schnell zu faulen.

Steckzwiebeln

Unter unseren direkt gesäten Zwiebeln gibt es immer solche, die klein bleiben. Die bewahren wir jeweils auf und verwenden sie im nächsten Jahr als Steckzwiebeln, wobei sie zu stattlicher Grösse heranwachsen. Eigene Steckzwiebeln kann man auch selbst ziehen, indem man die Zwiebelsamen erst spät aussät (Ende Mai oder Anfang Juni) und nicht ausdünnt. Die so gewonnenen Steckzwiebeln, die im August geerntet werden und frostfrei überwintern müssen, werden im Jahr darauf im Abstand von 10-15 cm nicht zu tief gesteckt. Steckzwiebeln vertragen keine starken Fröste, deshalb werden sie erst im April ausgebracht.

Mischkultur

Oft wird geraten, Zwiebeln zum gegenseitigen Schutz vor Schädlingen in Mischkultur mit Karotten anzupflanzen. Der Geruch der Zwiebeln soll die Möhrenfliege abschrecken und der der Karotten die Zwiebelfliege. Dies kann ich nach jahrelangen Versuchen im Garten nicht bestätigen, insbesondere die Möhrenfliege lässt sich durch Zwiebelausdünstungen überhaupt nicht beeindrucken. Ein weiteres Problem besteht darin, dass das Laub der Karotten sich weit zur Seite hin ausbreitet und über die Zwiebeln legt, man also sehr weite Pflanzabstände wählen muss, um die Zwiebeln nicht zu benachteiligen. Deshalb baue ich Zwiebeln lieber zusammen mit Randen, Fenchel oder Mangold an, und bin auch einem reinen Zwiebelbeet nicht abgeneigt.

Saatgut

Möchte man eigenes Saatgut gewinnen, wählt man die 20 schönsten Zwiebeln aus und überwintert sie. Von diesen 20 pflanzt man dann die zehn, die am besten über den Winter kamen, im April aus, und zwar so, dass die ganze Zwiebel unter der Erde zu liegen kommt. Die erscheinenden wunderschönen Blütenstände muss man meist mit einem Stab stützen. Beginnt die Blütenkugel abzutrocknen, schneidet man sie ab und lässt sie an einem schattigen, trockenen Ort nachtrocknen, bevor man die Samen ausdrischt. Durch Sieben trennt man die schwarzen Samen von grobem Material. Danach schüttet man das ganze in einen Kübel Wasser. Die Spreu wird oben schwimmen und kann abgegossen werden. Ebenso werden viele Samen oben schwimmen, die aber sämtliche taub sind und getrost auch weggeschüttet werden können. Oft war die Bestäubung, die durch Insekten erfolgt, ungenügend (man kann sie verbessern, indem man öfter mit einem breiten Pinsel über die Blütenkugeln streift). Die schwereren Samen, die auf den Grund gesunken sind, breitet man auf einem Küchentuch oder Ähnlichem aus und trocknet sie schnell am Schatten. Zwiebelsamen bleiben mindestens drei Jahre lang keimfähig.